Sea Devils unterliegen den Cents zum dritten Mal in Folge

Sea Devils unterliegen den Cents zum dritten Mal in Folge

Centurions Köln @ Hamburg Sea Devils 24:18

Es scheint wie verhext, die Sea Devils können das erste Heimspiel gegen Köln nicht gewinnen, auch ein neuer Head Coach kann daran nicht rütteln. Somit hat der "Köln Curse" auch dieses Jahr bestand. Doch fangen wir vorne an.

Ich habe leider nicht sehr viel von der Devils Party mitbekommen da ich eh schon relativ spät an der AOL Arena war und dann feststellen musste das ich auf meinen "Stammparkplatz" nicht raufkam weil dort auf einmal "Nur mit Label" dran stand. Was dies zu bedeuten hat weiß ich nicht, vielleicht braucht man zum Benutzen Markenklamotten und muss das Label sichtbar außen tragen ;). Jedenfalls musste ich auf den Westparkplatz, was leider nochmal etwas Zeit gekostet hat. Auf der Party angekommen stellte ich fest das sich doch einiges Positiv verändert hatte. Optisch wurde ein Karibik-/Piratenimage aufgegriffen was sich durch Palmen an jeder Ecke, einem Piratenschiff als Kulisse für einen Snackverkäufer etc äußerte. Auch das Angebot ist eindeutig größer geworden. So gibt es jetzt, wie ganz am Anfang, wieder einen Cocktailstand (Zuletzt gab es eigentlich nur Bier und Softdrinks) sowie auch mal wieder etwas Variationen beim Angebotenen Essen. Ich war jedenfalls sehr begeistert von allem.
Als erstes habe ich dann am Infostand die Autoflaggen, Ticketholder und Stadionhefte abgeholt die man nun als Dauerkarteninhaber umsonst bekommt und bin dann nach einer kleinen Runde und einem Plausch mit ein paar bekannten Hamburgern ins Stadion gegangen.

Dort angekommen haben wir unsere angestammten Plätze in Block 18A aufgesucht und uns von der Pregame Show berieseln lassen. Pohlmann ist nun zugegebenermaßen nicht mein Ding, aber ich fand das sehr angenehm wenn man sich mal die ganzen abgehalfterten 90er Jahre Helden des letzten Jahres in Erinnerung ruft und schlecht singen tut er ja nun auch nicht. Anschließend spielten, wie gewohnt beim ersten Heimspiel, 4Lyn mit "Go Sea Devils" mächtig auf und machten schonmal so richtig Appetit auf das was kommen sollte.

Die nächste Überraschung waren zwei große Kanonen die aufs Spielfeld gerollt wurden und so auch das Piratenimage weiter anheizten. Die Kanonen wurden kurz bei der Pregameshow, aber vor allem bei Punkten der Devils abgefeuert. Beim Einlauf der Devils fehlte aber weiterhin das große "Höllenfeuerwerk". Was ich persönlich etwas schade finde, da man selbst in den Onlineblogs mancher ex-Spieler lesen konnte das sie von den Feuerwerken z.B. in Frankfurt stark beeindruckt waren.

Der erste Angriff ging an die Kölner und der erste positive Eindruck von John Walkerstellte sich ein, der in den ersten Special Teams stand. Der Junge ist so schnell das er allen Teamkollegen davon lief. Dieser Eindruck festigte sich im Laufe des Spiels, als er immer wieder schöne Tackles und Blocks setzen konnte. Für mich ist er die perfekte Ergänzung zu Shawn Mayer in der Secondary.

Das erste Quarter begann eigentlich recht positiv, Köln wurde schnell gestoppt und der eigene erste Drive direkt in einen TD verwandelt, doch dann ging das Unglück auch schon los. Kicker Shane Andrus setzt den Extrapunkt an den Goalpost und es bleibt bei den 6 Punkten. Das war sicher für Andrus nicht der beste Einstand und auch nicht besonders gut für sein Selbstvertrauen. Der Trend setzt sich später bei einem 40 Yard FG fort als er zwar lang genug, aber viel zu weit nach rechts zielte.

Den Kölnern ging es gar nicht so viel besser, Passspiel war kaum zu sehen, nur der Lauf funktionierte und ein Fielgoal über 50 Yards ging ebenfalls daneben.
Doch das Laufspiel sollte Ihr Trumpf werden. Den bekamen die Devisl den ganzen Abend überhaupt nicht in den Griff. Ich hoffe das Vince Martino da noch etwas drehen kann, denn diese Lücke wird sonst jeder Potentielle Gegner ausnutzen.
Was bei den Devils gut lief waren die halblangen Pässe. Hier stach vor allem Scott McCrady hervor, der kurz vor Ende auch noch einmal mit einem 50+ Yards Touchdown glänzen konnte als er gleich drei Kölner Verteidiger sehr alt aussehen ließ und das obwohl man ihm nachsagt dass das Laufen mit dem Ball seine größte Schwäche sei.

Ein weiteres Highlight bei den Devils war, wie erwartet, der NFL erfahrene Back Quentin Griffin. Er wurde auch bei Short Yardage Situationen gefordert und vollstreckte den ersten TD der Devils. Trotz alledem war das Laufspiel lange nicht so effektiv wie das der Kölner, was aber wie erwähnt eher an der Hamburger Defense lag die einfach nicht in der Lage war die Tackles zu machen.

Die größte Enttäuschung bei den Devils ist aber wohl auf Seiten der QBs zu suchen. Casey Bramlet war da noch recht ordentlich unterwegs (auch wenn er eine Int warf) und zeigte vor allem in der Pocket das er Vertrauen in seine Line hat. Er stand oft bis kurz vor zusammenbruch der Line ruhig in der Pocket und suchte seine Ziele. Doch was war nur mit Rod Rutherford los? Rutherford spielte ein wenig wie ein kleiner Michael Vick und lief immer viel viel zu schnell selbst, was eigentlich nie genug Yards brachte. Seine Pässe waren meist ungenau und so kamen auch zwei absolut vermeidbare Interceptions zusammen. Das MArtino ihn im vierten Quarter nochmal brachte ist mir absolut unbegreiflich, zumal ein Mike McGann von den Colts kommt und dort sicher von den QB Coaches Peyton Mannings provitiert. Er wurde diesmal nicht eingesetzt, was nach den vielen begeistereten Berichten aus den Trainingscamps doch überraschte.

Was sich im Vergleich zum letzten Jahr absolut nicht geändert hat ist der EInfallsreichtum der Spielzüge. Das ganze Spiel hindurch gab es nur eine einzige, Singleback mit drei Wide Receivern. Das funktionierte anfangs sehr gut, vor allem mit den kurzen Pässen auf Scott McCready, doch nach spätestens einer Halbzeit hat auch der letzte Kölner VErteidiger geblickt was da passiert und kannte die Laufrouten auswendig und so funktionierten die Spielzüge halt immer weniger gut. Da muss dringen was passieren, es müsste einmal eine Shotgun Formation, oder I Formation oder was auch immer dazu, aber wer ein ganzes Spiel über nur eine einzige Formation spielt darf sich nicht wundern.

Zum Schluß will ich noch positives von den Zuschauern vermelden. Obwohl max. geschätzte 50 Kölner Fans angereist waren waren kanpp 21000 Zuschauer in der AOL Arena. Dies sieht nach noch viel mehr aus da die Stehplätze ja gestrichen wurden. Wenn es so bleiben würde könnte man schon auf eine tolle Geräuschkulisse und einen schönen Support bei den Heimspielen zählen. Doch damit man diese Zahlen halten kann müssten optimalerweise die nächsten beiden Spiele (in Berlin und in Frankfurt) gewonnen werden, damit das Publikum noch animiert werden kann. Zumal die Devils wie immer mit der lokalen Presse zu kämpfen haben werden.

Alles in alles sehe ich noch nicht schwarz, denn die Spieler haben durchblicken lassen das noch viel Steigerungspotntial da ist wenn sie zu einer Einheit zusammenfinden und ein wenig am Gameplan gefeilt wird. Auch hoffe ich das JD Washington aus dem Practice Squad in den aktiven Kader geholt wird wenn man schon so viel Werbung mit ihm macht. Nur weil er an einem IAA College war heißt das nicht das er nicht mithalten kann. Das bewiesen die Frankfurter an diesem Wochenende, die sehr Erfolgreich einen IAA RB einsetzen. Ebenso warte ich auf den Einsatz von McGann und dem ehemalgien Sprinterstar Dwain Chambers. Er muss quasi gedoppelt werden sobald er auf dem Feld steht, da ihm wohl niemand wird folgen können und selbst wenn er noch kein perfekter Receiver ist, so wird er doch Löcher in die Defense reißen können.

Also Kopf hoch und auf nach Berlin.
Go Sea Devils 😉

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