Löst MMA in den USA das Boxen ab?
Es ist ja kein Geheimnis dass das Boxen in den USA in den letzten Jahren mächtig Federn lassen musste und viel von seiner Popularität eingebüßt hat. Sicher ist das auch ein wenig den fehlenden amerikanischen Identifikationsfiguren (nicht nur aber vor allem im Schwergewicht) geschuldet und so kam es dann auch das der hochgepriesene "Vereinigungskampf" Klitschko vs. Ibraghimov im New Yorker Madison Square Garden nichtmal ausverkauft war.
Genau den gegenteiligen Trend legt momentan in den USA der Mixed Martial Arts (MMA) Sport hin. Bei MMA handelt es sich um einen Oberbegriff für die Vereinigungen ala Ultimate Figting wo die Gegner in einem achteckigen Drahtring gegeneinander antreten und so gut wie alles erlaubt ist um das Gegenüber niederzumachen. Hierbei treffen oft Kämpfer mit verschiedenen Kampfstilen wie Judo, Karate, Kickboxen usw aufeinander und daher der Begriff MMA. Der Sport darf weltweit und auch in den USA nicht überall ausgeübt werden da es vielerorts rechtliche Bedenken gibt ob es wirklich ein Sport und nicht einfach nur wildes drauf los geprügele ist. Die Fanbase ist islang noch recht überschaubar, wächst aber stetig und so kam es nun das CBS (das größte US TV Network) bekannt gab in diesem Jahr vier jeweils zweistündige Live Sendungen am Samstag Abend der Ultimate Fighting Championship zu senden.
Ich persönlich halte das für nachvollziehbar als erster dabei sein zu wollen, kann den Sport aber nicht unterstützen, da es im Gegemsatz zum boxen nur darum geht möglichst brutale Fights im Programm zu haben und möglichst viel Blut zu zeigen. Auch schwere Verletzungen des Gegners sind den Beteiligten offenbar völlig egal und das halte ich für gesellschaftlich ein absolut falsches Zeichen wenn man gleichzeitig versucht Jugendverrohung und Brutalität auf der Straße zu bekämpfen. Hier werden absolut falsche Heldenbilder geschaffen.
Die Boxer schauen bislang etwas verächtlich auf den Sport herab und so kam es schon zu Aussagen wie das die MMA Kämpfer nur nicht gut genug zum Boxen waren und sich nun da austoben. Ob es so einfach ist weiß ich nicht, aber mir wäre es lieb wenn die großen Box Federations nicht so unglaublich steif wären und mit einigen spekatkulären Interfederation Fights dem Trend entgegenwirkten bevor es zu spät ist. Auch sollte man in der Politik einen einheitlichen Stand finden. Entweder man erlaubt es generell oder verbietet es, aber gerade in den USA ist dieses Wirwar von Staat zu Staat nur noch verwirrend.