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Category: Kultur

Die Ärzte in Hannover und das offizielle Bootleg

Die Ärzte in Hannover und das offizielle Bootleg

Am 04.07 war ich auf dem “Die Ärzte” Konzert in der proppevollen TUI Arena in Hannover. Zum Konzert selbst brauch ich nicht viel zu sagen, ich denke wenn man die Band nur halbwegs mag sollte man da unbedingt mal hingehen. Live sind sie immer wieder ein Knaller und interpretieren ihre Songs auch rockiger als auf den Alben. Es ist immer laut, lang, gut und einfach Rock n Roll. Die Vorband Sator kannte ich bis dato noch nicht, war aber auch sehr in Ordnung.

Was mich aber sehr gefreut hat war das die Ärzte etwas umsetzen worüber ich mich schon seit Jahren immer mal wieder mit Musikern, Textern etc. unterhalten habe und noch nie verstanden habe wieso das niemand macht. Es gab neben dem ganzen üblichen Merchandise einen Stand an dem sich Gutscheinkarten kaufen ließen. Für diesen Gutschein bekam man dann, direkt nach dem Konzert, einen USB Stick in Form einer Musikkassette und einen Downloadcode. Der Stick ist mit ca. dem halben Konzert in Form von MP3s (320kbit/s) bespielt und den Rest gibt es den nächsten Tag als Download. Somit begegnet man den illegalen Bootlegs, macht diese wertlos und hat einen Mehrwert geschaffen um wieder Geld für Musik auszugeben, denn es ist eben der Abend an dem man selbst dabei war und eine bleibende Erinnerung. Die Songs dieses Abends laufen so nicht im Radio und sind sicher auch in Tauschbörsen schwerer zu finden. Der Stick in Form einer Kassette ist zudem noch ein sehr außergewöhnliches Andenken und Musik direkt als MP3 zu verkaufen find ich ebenfalls klasse da die CD eh ein Auslaufmodell ist.

 

Friedrich in Potsdam

Friedrich in Potsdam

Ich bin zur Premiere des Spotlight Stückes nach Potsdam gefahren und hatte insgesamt einen schönen Abend auch wenn das Stück aus meiner Sicht nochmal überdenkenswert wäre.
Gespielt wird in der Metropolis Halle die sich auf dem Gelände des Filmpark Babelsberg befindet. Es handelt sich dabei um eine universell nutzbare Halle die mit einer Tribüne zum Theatersaal gestaltet wurde. Die Akustik ist und diesen Umständen trotzdem besser als erwartet nur ist fragwürdig ob man wirklich keine Qualitätsabstufung bei mehr als 20 Reihen vornehmen kann, da diese alle als PK1 verkauft werden. Je weiter man von der Bühne weg sitzt umso mehr kommt auch das Gefühl auf in einer Halle zu sitzen, was etwas schade ist.

Zum Stück selbst bleibt zu sagen das ich es nach wie vor bei Spotlight immer sehr schade finde das alle Musik aus der Konserve kommt. Von der Bühne hatte ich, vor allem nach der Päpstin, mehr erwartet (der Hauptteil der Bühne besteht aus Bildprojektionen auf einer Leinwand im Hintergrund), auch wenn es während der Vorstellung eigentlich ganz gut wirkte. Generell gefiel mir das Stück ganz gut wobei der zweite Akt deutlich stärker war. Ich hatte in der Pause das Gefühl das im ersten Akt eigentlich nicht viel erzählt wurde. Es passierte einfach kaum etwas und die Handlung ließe sich locker in vier bis fünf Sätzen zusammenfassen. Im zweiten Akt wurde das dann zum Glück besser. Der Voltaire Showstopper sagte mir persönlich nicht so zu und ich fand die ganze Rolle generell überflüssig (dafür das er sogar auf dem Plakat zu sehen ist).

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Marie Antoinette in Tecklenburg

Marie Antoinette in Tecklenburg

Gestern habe ich die Premiere von Marie Antoinette in Tecklenburg besucht und muss sagen das es ein schöner Abend war, aber insbesondere meine Meinung zu den Änderungen im Stück durchwachsen ist.
Zunächst muss ich erwähnen das ich das Stück in Bremen gesehen hatte und dort sehr angetan war (auch wenn ich damit eine Minderheit sein dürfte wenn man den Misserfolg betrachtet). Nichtsdestotrotz war ich aufgeschlossen herangegangen da es natürlich Luft nach oben und Raum für Veränderungen gab.

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Bonifatius in Fulda

Bonifatius in Fulda

Es war mal wieder soweit, wir hatten genug von TV, Internet und dem ach so trostlosen Heimatort und sind am 31.07. nach Fulda gefahren um uns die Stadt und anschließend die Musicalaufführung zu Bonifatius anzusehen. Eigentlich ist sowas immer mal eine ganz nette Abwechslung, vor allem wenn man gute Darsteller hat die meist besser Singen können als viele Chartstürmer und Castingvictims und das allerbeste, selbst die ältesten Theater bieten bereits absolute HD Auflösung und 3D ohne Brille, also jedem Kino überlegen 😉

Wer über Bonifatius und seine Beziehung zu Fulda nichts weiß dem sei gesagt das er ein Missionar aus Britannien war der sich zur Aufgabe gemacht hatte die Germanen von Ihrem Glauben an Thor zu bekehren und auf diesem Weg in Fulda das erste Kloster dieses Gebietes gründete und heute, auf eigenen Wunsch, auch dort begraben liegt. Für alles weitere empfehle ich den Wikipedia Artikel zum Thema.

Die Stadt war eigentlich interessanter als ich mir das vorgestellt hatte und Fulda hat für den kulturell interessierten für seine Größe einiges zu bieten. Besonders schick fand ich die Gartenanlage des barocken Stadtschlosses, aber auch der Dom sieht spektakulär aus und hat einen sehr gepflegten Garten im Innenhof. Ob man das Grab von Bonifatius gesehen haben muss oder nicht darüber kann man sicher streiten, aber es tut nicht weh und im Zuge des Abendprogrammes passte das natürlich sehr gut.

Als wir am Schlosstheater ankamen wirkte das erstmal durchaus etwas altbacken. Genau genommen dachte ich wäre gerade durch ein Zeitloch gefallen und irgendwo zwischen den 60ern und 70ern wieder rausgekommen. Nichts destotrotz hat mir die Vorstellung eigentlich gut gefallen, auch wenn ich es etwas schade fand nicht Ethan Freeman -den ich für einen der Besten deutschsprachigen Sänger überhaupt halte- in der Hauptrolle gesehen zu haben. Leider hat der Produzent wohl versucht etwas modern und lustig zu sein und man baute in den historischen Kontext dann Vokabeln wie Döner und SMS ein was ich überhaupt nicht mag. Auch die Eröffnungsszene gefiel mir so gar nicht weil sie in der Jetzt- Zeit spielte und zeigte wie eine Gruppe Jugendlicher mit Baseballschläger bewaffnet jemanden verprügelte der aus der Bibel las. Ich konnte nicht sehen wie das die Handlung voran brachte und hielt es für Effekthascherei die absolut unnötig und sinnbefreit war. Ebenso unklar ist mir geblieben wieso die Bediensteten des Herzogs und Papstes tuckige Homosexuelle Züge haben müssen. Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl das ausser Bonifatius selbst niemand über die Dauer des Stückes wirklich ernst blieb und das wollte für mich nicht so recht zusammenpassen. Entweder mache ich eine Parodie, dann aber auch richtig ala Spamalot oder ich befasse mich mit den historischen Gegebenheiten auf einer ernsten Ebene, dann sollten aber auch alle handelnden Personen auf dieser Ebene liegen. All das waren aber nur Nuancen in einem ansonsten schönen Stück das sehr gut besetzt und besucht war, aber dem es leider an Livemusik mangelte. Nun ist es ein kleines Theater und man spielt nur sehr kurze Zeit und das ganze muss sich rechnen, aber trotzdem schafft es selbst das Deutsche Theater Göttingen ein kleines Liveorchester zusammen zu stellen und das gibt dem ganzen dann doch immer nochmal einen ganz anderen Anstrich als wenn die Musik ausschließlich eingespielt wird.

Nichts desto trotz war es ein schönes Stück und ein angenehmer Abend der nur vom Totalausfall des Gastropersonals in der Pause gestört wurde. Ich wollte blos 2 Getränke holen, einen Riesling und ein Mischgetränk das als Spezialität auf der Rückseite der normalen Karte abgebildet war. Leider musste ich feststellen das der Barkeeper es absolut nicht raus hatte und sich scheinbar nicht merken konnte wer schon länger da stand und wer gerade erst kam. So ging einige Zeit der kuren Pause ins Land bis ich meine Bestellung aufgab die dann damit quittiert wurde das es die Spezialitäten nur an einem kleinen Extrastand vor dem Aufgang gab. Also bin ich noch dahin und just in dem Moment gingen denen dort die Gläser aus. Als die Kundin vor mir fragte ob sie nicht eins der Gläser dort vom Stapel nehmen könnten wurde das mit der Antwort “Nein, dass geht doch nicht, das sind ja Cocktailgläser, da weiß man ja gar nicht wieviel rein muss” quittiert. Als die Kundin dann mit dem Satz “Na Super und wenn ich mich jetzt woanders anstelle ist die Zeit rum” ging musste ich hören wie die Verkaufsdamen sofort das Lästern begannen und sich nicht gerade Leise sagten “Na wer so spät noch einen Sekt bestellen will ist ja auch nicht der cleverste”. Das fand ich unheimlich daneben und extrem unprofessionell.

Wie gesagt, bis auf die erwähnt Kritik hat es uns eigentlich gut gefallen und das Gesamtbild ist durchaus positiv, auch wenn man sich mit den Auftritten des Mainzer Bischoffs schon anfreunden können muss.

2 Karten 2. Reihe “Festival der Stimmen” in Tecklenburg abzugeben

2 Karten 2. Reihe “Festival der Stimmen” in Tecklenburg abzugeben

Meine Freundin hat 2 Karten für die open Air DaCapo Gala in Tecklenburg in der zweiten Reihe (für 38,- pro Karte) über.

Es handelt sich dabei um eine Gala mit den Stars der deutschen Musical Szene und so werden dann auch hauptsächlich Musical Highlights der letzten Jahre dargeboten werden (dazu sei dringend gesagt das Musical nicht gleich Phantom der Oper ist. In den letzten jahren gab es viele Musicals die vom musikalischen her durchaus Titel beinhalteten die auch von Bands wie Silbermond oder ähnlichen dargeboten werden könnten). Es handelt sich dabei keinesfalls um eine steife Veranstaltung sondern wird im sehr lockeren und entertainendem Stil von Felix Martin moderiert, der ein absoluter Garant für gute Stimmung ist.

Die auftretenden Künstler sind meiner Meinung nach einige der besten Sänger/innen die wir in Deutschland derzeit haben und so sind unter anderem die aktuellen Hauptdarsteller von “Ich war noch niemals in New York” oder “Wicked die Hexen von Oz” dabei, wie auch ehemalige Erstbesetzungen von “Jeckyll and Hyde” oder das vor kurzem erst ausgelaufene “Marie Antoinette” und das demnächst wieder auf Tour gehende “Elisabeth” sowie der neue Hauptdarsteller des nach Stuttgart kommenden “Tanz der Vampire”.

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