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Tag: Lebensmittel

Billigstklamotten und der Menschenverstand

Billigstklamotten und der Menschenverstand

Nachdem ja die Tage mal wieder ein Film über einen Billigsttextildiscounter auf der ARD/NDR zu sehen war habe ich in meinem Umfeld mitbekommen das es auch wieder zu einigen Diskussionen wegen der schrecklichen Umstände der Produktion geführt hat.

Was mich dabei immer mit dem Kopf schütteln lässt ist eigentlich das scheinbar niemand darüber nachzudenken scheint was da verkauft wird und wie solche Kampfpreise entstehen. Ich habe den Film ebenfalls gesehen und ja, es hat mich in gewisser Weise auch schockiert, jedoch nicht so heftig wie scheinbar manch anderen. Das hängt nicht mit fehlendem Mitgefühl zusammen, sondern einfach damit das mir klar ist das es so und nicht anders sein muss. Wenn ich heute die Prospektwerbung durchblättere und sehe das die verschiedenen Textildiscounter sich gegenseitig unterbieten und das inzwischen Züge als zwei Jeans für 7,99 annimmt, dann muss mir als denkendem Menschen doch klar sein das sich sowas nur mit "modernem Sklavenhandel" finanzieren lässt. Wenn man nur mal überlegt das davon die Rohstoffproduzenten und deren Angestellte, die Näherin, der Fabrikinhaber, der Spediteur, vermutlich ein Zwischenhändler, der Wasserkopf des Discounters, die Ladenkraft und schließlich noch der Chef der Kette selbst bezahlt werden muss, dann kann ich doch nur zu dem Schluss kommen das diese Jeans in den absolut billigsten Billiglohnländern und selbst dort unter den niedrigst denkbaren Lohnverhältnissen produziert werden müssen. Es ist vollkommen klar das dort auf Pausen und Arbeitszeiten gepfiffen werden muss und das man keine Zeit für Diskussionen haben kann sondern bei Wiederworten sicher nicht lange gefackelt wird die Arbeitskraft zu ersetzen. Besonders spannend finde ich denn wenn ehemalige Werbeikonen für solche Produkte teure Werbeverträge angeboten bekommen, aber auf der anderen Seite dann in einer Dokumentation zu sehen sind in der sie sich gegen Kinderprostitution in Drittweltländern einsetzen, aber das ist ein anderes Thema.

Mein Fazit ist ganz simpel das man sich genauestens überlegen sollte ob man wirklich dreimal soviele Klamotten braucht und deshalb nur das Billigste vom Billigen kauft, denn dann muss man sich persönlich die Frage ob der eigene Egoismus den modernen Sklavenhandel in anderen Teilen der Welt rechtfertigt mit Ja beantworten können, oder ob man lieber etwas weniger kauft, dafür aber zu Preisen von denen man sich zumindest vorstellen kann das da eine faire Bezahlung stattfindet. Kontrollieren kann man das im Einzelfall zwar nie, aber bei Preisen von denen es noch nichtmal vorstellbar ist sollte man doch Abstand nehmen.

Das gleiche Problem sehe ich übrigens auch bei Fleisch und Fisch im Discounter. Wenn ich mir anschaue was es manchmal für Fleischberge für 2,99 gibt dann muss mir einfach klar sein das dieses Tier kein gutes Leben gehabt haben kann, kein gutes Futter bekommen hat und sehr wahrschenlich Qualen ausgesetzt war. Selbst wenn einige immer sagen das teure Produkte nicht besser schmecken (was ich auch für Humbug halte), dann muss man hier doch entgegnen das es darum auch gar nicht unbedingt geht. Es geht hier eben auch um Respekt vor den Tieren und deren Haltung die wir verantworten.

Wer sich näher damit befassen möchte dem kann ich vor allem mal die Webseite des "INKOTA- Netzwerk" empfehlen und dort im besonderen die Clean Clothes Kampagne. Es handelt sich dabei um eine NGO die sich für eine sozial gerechte Globalisierung und die Einhaltung der Verantwortung der westlichen Welt einsetzt die ich sehr unterstützenswert finde. Es gab zum INKOTA Netzwerk auch im letzten Jahr einen Podcast von Die Gesellschafter mit Tim Pritlove der in dem Zusammenhang sehr lohnenswert ist.

Fleur de Sel für schmales Geld

Fleur de Sel für schmales Geld

Wer gerne kocht sollte sich auch mal ein gutes Salz leisten, nicht weil es unbedingt gesünder wäre (kann ich nicht beurteilen), aber weil es einfach besser schmeckt.

Aus diesem Grund verwende ich eigentlich seit einigen Jahren nur noch Meersalz und zum nachsalzen von RIndfleisch oder ähnlichem Himalayasalz. Wirklich toll fand ich auch schon immer das viel gelobte Fleur de Sel was grobkörniger und meist leicht feucht ist. Dadurch das es handgeschöpft werden muss ist es allerdings auch immer recht teuer und daher hab ich es mir nie selbst gekauft bis ich durch Twitter auf das Salzprojekt gestoßen wurde.

Das Salzprojekt kauft einmal im Jahr zur Ernte direkt bei einem Erzeuger in Frankreich und verkauft direkt an den Endkunden ohne teure Porzellanschälchen oder sowas weiter. Dadurch sind sie in der Lage einen Spitzenpreis zu bieten. Man bekommt dort den "Jahresvorrat" von einem Kg für 20,- völlig Versandkostenfrei. Der einzige Haken ist das man natürlich auf die Lieferung warten muss, da (wie bereits erwähnt) ja nur einmal im Jahr geordert wird. Dennoch halte ich das für einen Traumpreis und jeder der gern gut kocht sollte da mal zuschlagen.

http://salzprojekt.de/