Browsed by
Category: Internet

Der Blackberry und der staatliche Datenhunger

Der Blackberry und der staatliche Datenhunger

Was sich da gerade wieder für ein hässliches Bild von Überwachungsstaaten abzeichnet ist relativ unangenehm anzuschauen. Der Blackberry Hersteller RIM betreibt in seiner Heimat Kanada einen zentralen Server für seine Kunden über den (verschlüsselt) sämtlicher eMail Verkehr abgewickelt wird außer eine einzelne Firma entschließt sich selbst einen Enterprise Server zu installieren, dann geht es eben dort drüber.

Die beiden Staaten Indien und Saudi Arabien zeigten sich nun (nachdem dieses System schon seit Ewigkeit so funktioniert) wenig erfreut über die aktuelle Situation und Saudi Arabien drohte mit dem Verbot des Einsatzes solcher Geräte und einer damit verbundenen Netzsperrung der entsprechenden Dienste wenn RIM es nicht sicherstellen könne das diese sich mit einer lokalen Serverinstanz im eigenen Land verbänden und sich auf diese Art und Weise Abhörschnittstellen implementieren ließen. Leider ist RIM nun eingeknickt und wird wohl in Saudi Arabien Server installieren.

Jetzt kann man sich fragen was uns das eigentlich angeht. Zum Glück erstmal nicht viel, aber es zeigt wohin der Weg führen kann wenn man nicht stets für die Freiheit seiner Daten und gegen den Überwachnugswahn angeht, auch wenn es ermüdend ist. Gäbe es hierzulande niemanden der sich für solche Dinge einsetzt (wie z.B. den CCC) sähe es bei uns mittlerweile wohl auch schon ganz anders aus und das heute angekündigte Pilotprojekt von Nacktscannern am Hamburger Flughafen ist wieder ein weiterer Meilenstein zum Verlust der Privatsphäre auch hier in Deutschland.

de-Mail und die (positiven) Auswirkungen

de-Mail und die (positiven) Auswirkungen

Ich möchte eigentlich gar nicht groß auf den Themen herumhacken die gerade überall durchs Web geistern. Von den Problemen bezüglich der Verschlüsselung auf dem Post Server (im Falle des ePost Briefes) oder den Risiken das mein "Datensave" von Behörden etc. einfach abgerufen werden kann, dem Quatsch das öffentliche Fristen nach drei Tagen Mailzustellung beginnen sollen (egal ob ich sie abgerufen habe oder nicht) und den Adresshandelsvorwürfen an die Post ist das Netz momentan ja voll. Dazu kamen dann die Aufreger das der Dienst bei der Post viel zu teuer wird und eigentlich eh überflüssig ist da es Verschlüsselung mit Zertifizierung ja schon lange gibt.

Der Gedanke den ich dabei spontan hatte war aber eigentlich ein anderer. Ist damit nun diese 3 Strikes Geschichte endgültig vom Tisch? Wird Internet und PC zu einer unpfändbaren Mindestanforerung? Wenn ich alle meine Behördenpost auf einen de-Mail Dienst umstellen würde und man würde mir den PC pfänden wäre ich ja nicht mehr in der Lage meine Behördenpost oder ähnliches abzuholen und das es da einen Automatismus gibt der die Umstellung zurück auf Papier in so einem Fall vornehmen würde halte ich für mehr als unwahrscheinlich. Im Prinzip bliebe also nur die Möglichkeit ein Grundrecht auf einen PC und Internetzugang zu implementieren und somit hätte selbst de-Mail eine positive Seite.

Leider steht zu befürchten das soweit nicht gedacht wird und ich mir vermutlich unter Beobachtung in einem Arbeitsamt an einem öffentlichen PC täglich meine Mails abrufen kann/muss (ausser Samstag bis Montag weil die ePost da ja nicht zugestellt wird 😉 ) wenn es bei den Ersten mal schiefgelaufen ist.

Wer sich nochmal näher mit der Thematik befassen will dem sei die aktuelle Sendung des Chaosradio empfohlen, die es hier als Download gibt http://chaosradio.ccc.de/cr159.html

Guardian für Android

Guardian für Android

Da ich seit langem mal wieder eine Android App gefunden habe die mich wirklich überzeugt und die ich nicht mehr missen möchte möchte ich sie hier kurz vorstellen. Es geht um Guardian Anywhere das im Android Market erhältlich ist. Die App bedient sich der verschiedenen RSS Feeds der britischen Tageszeitung Guardian und lädt diese zum Offline lesen auf die SD Karte herunter. Dies kann wahlweise mit oder ohne die eingebetteten Fotos geschehen. Was ich daran so gut finde ist das man eine Art "Abo" einstellen kann und z.B. jede Nacht um 04:00 Uhr automatisch die neue Ausgabe geladen wird damit man morgens beim Frühstück gleich was zu lesen hat. Die heruntergeladenen Artikel werden auch nicht, wie im Feedreader, ewig gespeichert bis man sie mal löscht, sondern nach Aktualität wieder hinten rausgeschoben. Besonders schön find ich auch die Thematische einteilung der Artikel nach z.b. Technologie, Sport, Deutsche Nachrichten, Top Storys usw. sodass nicht alles durcheinander in einem Haufen liegt.

Für mich eine Top Newsapp, die dazu noch kostenlos ist. Es handelt sich hierbei um keine offizielle App des Guardians, aber sie wird mit Genehmigung des Guardians erstellt und weiterentwickelt.

IPTV als Konkurrenz für Sky

IPTV als Konkurrenz für Sky

Nach den letzten Quartalszahlen die Sky herausgegeben hat ist klar das man nicht auf dem vorgegeben Kurs ist, aber auch dass das viel kritisierte Konzept mit einem Basispaket und zubuchbaren Spezialpaketen besser läuft als viele Altkunden angenommen haben.

Insgesamt konnte man nach Abzug aller Kündigungen 1000 Abonnenten mehr verbuchen, was sich extrem wenig anhört, aber mit einer großen Steigerung des Umsatzes pro Kunden einhergeht. Nach aktuellen Schätzungen fehlen noch 30.000 Kunden zur Renatbilität des Senders. Es wird interessant sein zu sehen wie sich die Abozahlen verändern wenn im nächsten Quartal alle alten Premiere Verträge ausgelaufen sind.

Eine gewisse unbekannte stellt für Sky sicher die Telekom mit ihrem “Entertain Paket” dar. Das große Zugpferd Bundesliga ist hier per IPTV für sehr viel weniger Geld zu bekommen und obwohl es sich dabei um eine hierzulande sehr skeptisch beäugte Technik handelt konnte die Telekom vermelden inzwischen 100.000 Kunden für “Liga Total” gewonnen zu haben.

Ich persönlich empfinde das als eine tolle Entwicklung. Das Kabel hat immer wieder mit vollen Frequenzen und sehr konservativen Kabelnetzbetreibern zu kämüfen (siehe Sixx und KDG oder ARD/ZDF/ARTE HD und KDG) und eine Schüssel ist nicht für jeden eine machbare Option. Wieso also nicht sein TV direkt aus dem Netz beziehen? Bandbreitenprobleme sind hier in nächster nicht in Sicht wenn die Unterversorgten ländlichen Gebiete auch erschlossen werden sollten. “Kanäle” stünden prinzipiell unbegrenzt zur Verfügung und das Angebot könnte entweder von Providern oder dem Produzenten selbst kommen. Einzig wünschenswert wäre das keine Bindung an einen bestimmte Set Top Box besteht sondern das ganze auch via PC/Mediacenter ohne DRM empfangbar wäre. Das Beispiel Telekom zeigt meiner Meinung nach recht gut das sowas in Deutschland funktionieren kann und die Technologie der Zukunft sein wird. Es stellt sich nur die Frage ob die Providerbindung hier nicht wieder die Bremse sein wird. Die Telekom beharrt darauf mir das TV Paket nur zu verkaufen wenn ich einen TDSL Anschluss besitze. Bin ich kein Telekom Kunde bekomme ich auch das Paket nicht. Nun ist es so das die Telekom gar nicht überall Anschlüsse in ausreichender Geschwindigkeit liefern kann. Ich z.B. habe nur schnelles Internet weil dies über den Kabelanschluss möglich ist. Ansonsten gäbe es hier nur DSL Light. Dementsprechend wäre mein Anschluss mit 32MBit/s zwar schnell genug für HD per IPTV aber buchen kann ich es nicht weil er von KDG kommt. Stelle ich auf Telekom um kann ich zwar tehoretisch IPTV bekommen, die Leitung ist aber zu langsam.

Ich hoffe das der Trend demnächst von unabhängigen Contentanbietern aufgegriffen wird oder die Telekom es ungebunden vermarktet zumal sie die eigenen Zuschauerzahlen mit der aktuellen Politik sicher auch bedämpft. Würde man das Paket allein verkaufen könnte man Sky sicher noch den ein oder anderen Kunden abjagen.