Bears sind erster Superbowl Teilnehmer
New Orleans @ Chicago 14:39
Ok ok, ich hab mich geirrt und die Saints sind nichtmal knapp am Finale vorbeigeschrabbt. Der erste Superbowl Teilnehmer heißt stattdessen Chicago.
DIe Bears Defense hat die Saints absolut kontrolliert und förmlich auseinandergenommen. Brees hatte wesentlich mehr Druck als erwartet und McAllister sowie Bush waren sehr viel unauffälliger als noch gegen die Eagles. Apropos Reggie Bush, der hatte zwar eine Supeszene als er der kompletten Bears Defense mit einem Run über außen davonlief und einen 60+ Yards Touchdown erzielte, aber insgesamt wurde er super gedeckt und vor allem anfangs beinahe komplett aus dem Spiel genommen. Es kam auch zu dem Matchup zwischen ihm und Urlacher was Urlacher erstaunlicherweise sogar läuferisch gewinnen konnte. Dieser Kerl ist derart athletisch das es kaum zu glauben ist wenn man seine Statur sieht. Aber insgesamt war die Bears Defense wieder sehr viel stärker als noch zuletzt und erzwang sogar einen Safety gegen Brees.
Auch an die ARD schonmal ein großes Kompliment, denn sie lieferten ein geniales Bild das nicht mit NASN zu vergleichen ist und das 16:9 Format (abgegriffen vom FOX HD Signal) brachte einige Yards mehr an Sicht. Es sollte definitiv das Ziel für ESPNASN sein diesen Standard zu erreichen, dann wäre uns sicher sehr geholfen.
Lovie Smith ist jetzt offiziell der erste farbige Head Coach der jemals den Einzug in einen Superbowl schaffte, doch es dauerte nicht lange und sein alter Buddy Tony Dungy sollte ihm direkt folgen. Damit steht fest das es dieses Jahr auch den ersten schwarzen Head Coach geben wird der den Superbowl gewinnen konnte und das dürfte für beide noch weitaus wichtiger sein.
In Chicago werden jetzt Erinnerungen an Mike Ditkas 85er Bears wach die den letzten Superbowl für die Stadt holten. Allerdings ist das ein wenig weit hergeholt, denn auch wenn das Spielsystem ein ähnliches war so lässt sich ein Rex Grossmann sicher noch nicht mit "Jim McMahon" vergleichen und auch die Defense, die zu beginn der Saison sehr zu diesem Vergleich einlud, ist nicht mehr auf diesem Level.
Schaut man mal auf die Stats dann sind die ganz großen Unterschiede zwischen den Saints und den Bears eigentlich nur schwer zu finden und trotzdem gab es ein so eindeutiges Ergebnis. Gründe dafür dürften vor allem in den gerade einmal 5 Penalty Yards der Bears und der 0 bei den Turnovers zu finden sein die ganzen 4 auf Seiten der Saints gegnüber steht.
Die Bears haben gespielt wie man in Chicago ebend traditionell spielt und haben vor allem mit Big Plays der Defense und einem harten Laufspiel die Saints überrollt. Zugute kam ihnen dabei noch das die Gäste aus New Orleans mit dem einsetzenden Schnee weitaus schlechter zurecht kamen als die Hausherren.
In der kompletten ersten Halbzeit spielten eigentlich nur die Bears und hatten nur das Problem den Ball auf biegen und brechen nicht in die Endzone befördern zu können, weshalb die Saints zur Halbzeit überhaupt noch mit 16-07 den Anschluss halten konnten. Für Chicago klappt einfach beinahe alles, harte Tackles die zu turnover führten, eine komplette Ausschaltung der Saints Offense und vor allem viel viel Druck auf Brees. Einzig Grossmann wirkte doch wieder stark unsicher was sich dann auf dem Scoreboard auswirkte. Kurz vor der Halbzeit entschied man sich dann doch erstmal auf den Lauf zu setzen um Grossmann etwas aus dem Spiel zu nehmen. Im letzten Bears Drive bekam Thomas Jones achtmal den Ball in die Hand, lief für 69 Yards und erzielte den Touchdown in einem wirklich erstaunlich einseitigem, aber wunderbar effektivem und schönem Touchdowndrive.
Nach der Halbzeit sah es dann für die Bears mal kurzzeitig aus als würden sie in echte Schwierigkeiten geraten, denn Reggie Bush fing einen kurzen Pass direkt im Rücken der Defense und spielte seine unglaubliche Schnelligkeit aus als er zum 88 Yards Touchdown lief, der die Saints bis auf zwei Punkte zum 16-14 wieder ran brachte.
Gerade als man dachte nun wäre die Defense langsam wohl platt, bei Grossmann läuft es nicht und Brees wird das zaubern anfangen schalteten die Bears nochmal einen Gang hoch und Urlacher und seine Defense übernahm vollständig das Kommando auf dem Platz. Man hatte geradezu das Gefühl sie würden vom Schnee beflügelt, denn auch Grossmann wacte auf einmal auf und es gelang ihnen ein 85 Yards Touchdown Drive in fünf Spielzügen den man so wohl eher bei New Orleans erwartet hatte.
Insgesamt war es aber trotzdem ein mäßiges Spiel für Grossmann der nur 11 von 26 Pässen anbringen konnte. Entscheidend war allerdings das er keine Turnover zuließ. Den stärksten Eindruck hinterließen aber RB Thomas mit seinen insgesamt 12 rushing Yards und die Defense mit ihren 4 turnovers.
Für die Saints war es am ende zwar bitter nocheinmal so auseinander genommen zu werden doch haben sie dieses Jahr so viel mehr gewonnen als man ihnen zugetraut hatte. Noch nie in ihrer vierzig jährigen Geschichte konnte das Team so lange in den Playoffs überleben und noch vor zwei Jahren waren sie als heißer Umzugskandidat gehandelt worden weil die eigenen Fans, sofern sie denn überhaupt kamen, das Team ausbuhten und sich Papiertüten über den Kopf zogen weil das Team so schlecht war. Verantwortlich dafür sind sicher die beiden Rookies Bush und Colston (der ein durchwachsenes Spiel mit einigen Drops hatte), aber auch der starkunterschätzte Deuce McAllister und natürlich vor allem Drew Brees der einfach in dieses Team passt als würde er seit Ewigkeiten darauf warten dort zu spielen.
Ich denke die Saints haben eine glanzvolle Saison gespielt und mit dem Talent das sie nun in ihrem Team haben und dem Support dieser irren Fans können sie sich große Ziele stecken und wir haben wohl noch einiges von ihnen zu erwarten.
Für die Bears geht es jetzt nach Miami um dort auf das zweite Team mit einem wackeligen QB zu treffen (zumindest in den Playoffs). Mit den Colts steht ihnen eine ebenso Offense starke Aufgabe gegenüber, allerdings sollten sie nicht zu sehr auf einsetzenden Schnee hoffen ;).